News | 25. September 2023

Trübung des Erwachsenen-Ichs

Trübungen

In der letzten Woche haben wir uns in unserem Transaktionsanalyse-Lehrgang mit Ich-Zuständen und unter anderem auch mit Trübungen beschäftigt.

Ich-Zustände sind laut Eric Berne, dem Begründer der Transaktionsanalyse 

… zusammenhängende Gedanken- und Gefühlssysteme, die durch entsprechende Verhaltensmuster zum Ausdruck gebracht werden.

Ich-Zustands-Modell

Die von den Eltern oder anderen Bezugspersonen übernommenen Gedanken- und Gefühlsysteme und Verhaltensmuster werden dem Eltern-Ich (EL) zugeordnet - die in der Kindheit selbst entwickelten dem Kind-Ich (K).

Das Erwachsenen-Ich (ER) umfasst Denken, Fühlen und Verhalten, das sich unmittelbar auf das Hier und Jetzt bezieht, ohne unbewusst auf früher entwickelte oder übernommene Muster und Systeme zurückzugreifen.

Eine Trübung entsteht, wenn etwas für das Erwachsenen-Ich gehalten wird, das eigentlich zum Eltern- oder Kind-Ich gehört.

Trübung als dem Eltern-Ich

Trübungen aus dem Eltern-Ich können als Vorurteile bezeichnet werden (z. B. "Männer haben keine Gefühle." oder "Frauen können nicht Auto fahren.").

Trübung als dem Kind-Ich

Trübungen aus dem Kind-Ich sind Selbsttäuschungen ("Ich kann das Rauchen einfach nicht aufgeben." oder "Ich bin ein Kopfmensch.").

Doppelte Trübung

Sehr oft kommt es auch zu einer doppelten Trübung, wobei sich die Trübung aus dem Eltern-Ich und diejenige aus dem Kind-Ich gegenseitig verstärken (z. b. "Männer haben keine Gefühle" und "Ich bin ein Kopfmensch.")

Bei der Enttrübung geht es nun ums Sortieren: Nach diesem Sortier-Vorgang können durchaus auch Inhalte aus dem Eltern- oder dem Kind-Ich ins Erwachsenen-Ich übernommen werden. Da dies bewusst und reflektiert geschieht, hat es eine andere Qualität. Es handelt sich dann nicht um eine Trübung, sondern wir sprechen dann vom "integrierten Erwachsenen-Ich".

  • Was habe ich von früheren Bezugspersonen übernommen?
  • Was stammt aus meiner Kindheit?
  • Was ist eine angemessene Reaktion auf das Hier und Jetzt? 

Nach diesem Sortier-Vorgang können durchaus auch Inhalte aus dem Eltern- oder dem Kind-Ich ins Erwachsenen-Ich übernommen werden. Da dies bewusst und reflektiert geschieht, handelt sich nicht mehr um eine Trübung. Wir sprechen dann vom integrierten Erwachsenen-Ich.

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}